„Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause“

Terrasse Kreuzwiesenalm

Glücklich sind wir über den Pausentag, der heute vor uns liegt. Die Nacht war unruhig. Wieder einmal hat es draußen geschüttet und ordentlich gewittert. Obwohl wir zeitig zu Bett gegangen sind, war an Schlaf erst einmal nicht zu denken. Die Betten sind zwar super bequem und unser Zimmer gemütlich. Doch die Wände unserer Hottilen Kammer sind ähnlich dünn wie auf dem Tuxerjochhaus. Nebenan ist das Kinderzimmer einer vierköpfigen Familie, die auf der Hütte ihren Urlaub verbringt. Mehrfachen Ermahnungen der pubertierenden Schwester zum Trotz fand es die dreijährige Eva gestern Abend leider ganz besonders witzig, etwa eine Stunde lang zu quieken und gegen die dünnen Holzplatten zwischen ihrem und unserem Raum zu schlagen. Anschließend durften wir noch der Gute-Nacht-Geschichte lauschen, die ihr von Mama vorgelesen wurde.

Die nächste Nacht auf der Kreuzwiese werden wir im Lager verbringen (glauben wir noch). Dort, so unsere Hoffnung, ist aufgrund der fehlenden Wände wenigstens klar, dass ein wenig Rücksicht auf einer Berghütte dazugehört.

Heiße Schoki und schwitzen

Ungewohnt fühlt es sich erst einmal an, erst 9.30 Uhr zu frühstücken. Draußen ziehen die Wolken gerade etwas auf. Heute Morgen sitzen wir zum ersten Mal mit dem Pärchen, dass uns immer wieder über den Weg gelaufen ist, an einem Tisch. Die beiden kommen aus Bonn, wollen schon seit ein paar Jahren den Weg gehen. Auch sie gehören zu den wenigen, die die Strecke am Stück und bis Venedig wandern möchten. Zufällig legen auch sie heute einen Pausentag ein.

Als wir noch gemütlich einen zweiten Kaffee und Brötchen vom Buffet holen, kommt die Hüttenwirtin an unseren Tisch. Einige Gäste haben abgesagt, sodass wir auch heute Abend ein Zimmer bekommen können. Das kostet zwar etwas mehr, doch wir nehmen es dankend an. Kurz nach dem Umzug in das geräumige Dreibettzimmer mit eigenem Bad beginnt es wieder zu schütten wie aus Kübeln. Von den Bergen ist nichts mehr zu sehen.

Überglücklich genießen wir den verregneten Tag mal in unserem Zimmer, mal in der gemütlichen Gaststube mit Kaspressknödelsuppe, einer heißen Schokolade und später sogar in der hütteneigenen Sauna. Es gibt keinen besseren Ort und keinen besseren Zufall für einen verregneten Pausentag als auf dieser Hütte.

%d Bloggern gefällt das: