The Sound of Eisenerz & Gesäuse

Schon von Weitem sehe ich, dass „klein“, „malerisch“ und „schön“ als Umschreibungen für die Stadt Eisenerz nicht taugen, als ich den Berg hinabsteige. Im örtlichen Supermarkt überkommt mich der Hunger und ich kaufe Schokolade, Nudeln, Obst, Kekse und Eis. Wieder draußen vor dem Geschäft ist mir auch schon klar, dass das wahrscheinlich zu viel für einen Abend sein wird. Weil das Gasthaus erst 16.00 Uhr wieder öffnet, warte ich auf dem Marktplatz und buche meine weiteren Hütten und Unterkünfte.

Als ich dann rein darf, habe ich Glück, denn nur wenige Minuten später regnet und gewittert es. Bei selbstgekochten Nudeln und zwischen allen weiteren Fressalien und einer Fußpflegemaske lasse ich den Abend in einem weichen Bett ausklingen.

Nebelhorn am Berg

Der Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen ist wenig erbaulich. Noch immer hängen die Wolken über Eisenerz und sondern feinen Sprühregen ab. Nur wenige Gäste frühstücken an diesem Morgen in der Gaststube. Gegen 9:00 Uhr breche ich auf. Kaum jemand ist auf den Straßen und ich verlasse die Bergbaustadt in Richtung Westen. dabei erhasche ich immer wieder einen Blick auf den pyramidenförmigen Erzberg. Unzählige Terrassen sind von unten bis oben in den Berg gesprengt. Er ist regelrecht aufgerissen. Als ich längst aus der Stadt heraus bin, tönt ein Signalhorn. Es klingt, als würde die Titanic durch das Tal einfahren. Nur kurze Zeit später: Wumm! Ein ohrenbetäubender Knall, hallt durch die Landschaft. Aufgeschreckt fliegen Vögel kreischend aus den Bäumen, ein Reh springt über die Wiese in den Wald. Und auch ich zucke ordentlich zusammen.

Der Erzberg in Eisenerz

Bis heute wird das Eisenerz, das der Stadt ihren Namen gibt, hier abgebaut, finden täglich Sprengungen am Berg statt. Der Erzberg ist tatsächlich der größte Eisenerztagebau Mitteleuropas. Nicht zuletzt wegen des grauen Regenwetters und den Wolkenfetzen, die den Berg einhüllen, wirkt die Szenerie allerdings gespenstisch auf mich. Es fängt nun wieder stärker an zu regnen und so nehme ich die Beine in die Hand und laufe zügig weiter Richtung Radmer an der Stube.

Lust auf Talflucht

Der Weg ist gut markiert und zu einer Mittagsrast auf dem höchsten Punkt der heutigen Etappe lässt sich sogar die Sonne einmal blicken. Wenig später ist sie allerdings schon wieder verschwunden und so steige ich weiter im trüben Wetter durch den klitschnassen Wald ab. Mit Bedacht setze ich einen Fuß vor den andern, doch es hilft nichts. Als ich auf eine der nassen Wurzeln trete, setzt es mich auf den Hintern. Ich fluche laut, bin wütend über den Weg, das unbeständige Wetter, die trübe Stimmung, die Nässe.

Regenpause genießen

Der Rundumblick bestätigt aber: Nix passiert, alles heil, alles da. Noch vorsichtiger tapse ich aus dem Klitsch heraus und erreiche schließlich Radmer an der Stube. Just in diesem Moment hört der Regen auf. Danke dafür. Ein Blick auf Google zeigt: Der örtliche Dorfladen hat noch fünf Minuten geöffnet. Ich steppe hinein und organisiere mir mein Abendessen.

Im Gasthaus bin ich mal wieder die Einzige. Die Wirtin stellt meine durchweichten Schuhe zum Trocknen an die Heizung. Ich verbringe derweil einen gemütlichen Nachmittag damit, die folgenden Etappen zu planen. Am nächsten Morgen treffe ich im Gastraum auch auf den Wirt. Er ist vertieft in seine Zeitung und ohne den Blick davon abzuwenden, spricht er mich an. Zwei Mal muss ich allerdings nachfragen, weil ich seine Fragen kaum verstehe. Die verschiedenen österreichischen Dialekte zu verstehen, war bisher leicht für mich. Die Obere Steiermark rund um Eisenerz ist aber eine Herausforderung. Die Zähne werden hier nur sehr zaghaft auseinander gebracht, um zu sprechen. Schon gestern hatte mich ein älterer Herr auf der Straße angesprochen und gefragt, wohin ich gehe. Auch ihn musste ich zweimal bitten, die Frage zu wiederholen.

Nach zwei Tagen in Gasthäusern im Tal sehne ich mich bereits wieder nach einer Berghütte. Ich möchte, dass „Sie“ wieder gegen das „Du“ ab 1.000m eintauschen, ungezwungener und familiärer mit Leuten ins Gespräch kommen und die Chancen dafür stehen heute nicht schlecht.

Auf ins Gesäuse

8:45 Uhr breche ich auf und laufe zunächst Richtung Radmer an der Hasel, um dann über den G‘spitzten Stein am Lugauer vorbei in den Nationalpark Gesäuse zu kommen. Der Aufstieg ist steil und in der aufsteigenden Sonne wird es schnell schweißtreibend. Am oberen Ende ist der Weg mit einem Drahtseil versichert, den ich zügig quere und auf eine ausgedehnte Wiese heraustrete. Eine Weile laufe ich noch über die Haselkaralm, dann folgt ein langer Abstieg über Forstweg.

Im Schatten eines Felsens lege ich eine Rast ein – mit geschmierter Semmel und Schokolade. Als ich die letzte Kurve des Forstweges hinter mir lasse, eröffnet sich der Blick auf die weiten Wiesen der Sulzkaralm, die von den hellen Gesäusebergen eingefasst werden. Die Sonne taucht alles in ein warmes Licht. Wie auf einer kitschigen Postkarte liegt die kleine Almhütte in mitten vereinzelter Nadelbäume und einem Blumenteppich.

Eine kleine Quelle sprudelt in ein Holzbecken mit Limonaden- und Bierflaschen. „Griaß di!“ ruft eine Stimme von der Schwelle der Tür. Sie gehört zum Senn der Alm, der sich als Michael vorstellt. Seine grauen, kurzen Haare sind dicht. Ein Dreitagebart rahmt sein Gesicht. „Magst du was trinken?“ – „Gern, hast du einen Hollersaft?“ – „Sicher,“ gibt er zurück und verschwindet wieder in der Hütte. Zurück kommt er mit zwei Getränken – der Hollersaft für mich und eine Frucade für ihn.

Urvertrauen in das Gute

Wir unterhalten uns über meine Route, das Weitwandern und das Alleinreisen. Auch Michael ist viel, weit und allein gewandert. In jüngeren Jahren ist er von Estland nach Spanien bis Santiago gegangen. „Anfangs war es schwierig. Man ist viel mit sich allein, muss viel mit sich selbst ausmachen. Man hadert manchmal auch. Aber dann kommt man rein,“ meint er. „Ich bin morgens aufgestanden und wusste nicht, wo ich abends sein werde. Aber mit der Zeit wächst ein Urvertrauen. Irgendetwas wird sich finden. Irgendjemand wird dir im Notfall auch helfen. Und dann irgendwann stehst du morgens auf, freust dich und fragst dich schon: Wen werde ich wohl heute treffen?“ erzählt er mit einem Strahlen in den Augen.

Die Sulzkaralm

Das Wandern konnte er nie ganz ablegen. Später, als er seine heutige Frau schon kannte, ist er in den Sommerurlaub gewandert – aus Südösterreich an den Wolfgangsee, um sich dort mit seiner Familie zu treffen. Durch Zufall kam er an der Sulzkaralm vorbei und der damalige Senn erzählte ihm, er würde nächstes Jahr aufhören. Die Gelegenheit packte Michael beim Schopfe, überzeugte seine Frau und nun verbringen sie seit sieben Jahren jeden Sommer hier oben – mit mittlerweile vier Kindern. Während Michael im Winter in seinem Job als Behindertenpädagoge arbeitet.

„Wie geht das? Also ich meine mit der Schule?“ frage ich erstaunt. „In Österreich gibt es keine Schulpflicht, sondern eine Unterrichtspflicht,“ erklärt mir Michael. Das ist mir tatsächlich neu. In regelmäßigen Abständen müssen die Kinder Tests ablegen, um den Wissensstand zu prüfen. Gelernt wird in Lerngruppen oder daheim. „Bisher kamen bei den Tests nur Bestnoten heraus,“ erzählt Michael stolz.

Seit sieben Jahren verbringt Michael als Senn die Sommer auf der Sulzkaralm gemeinsam mit seiner Familie.

„Es ist toll, die Kinder hier oben aufwachsen zu sehen. In dem See dort hab ich ihnen Schwimmen beigebracht. Der Große verschwindet in die Natur mit seiner Jause im Rucksack und ist den ganzen Tag vertan,“ schwärmt er.

Mein „Ronja Räubertochter“-Herz schlägt höher, als er so erzählt. „Am Wochenende kommt das Vieh herauf. Dann ist hier noch ein bisschen mehr Leben und nächste Woche kommen meine Frau und die Kinder auf die Alm.“ Michael wirkt tief zufrieden voller Ruhe und Gelassenheit. „Magst ein Schnapserl oder was zu Essen?“ – „Hunger hab ich keinen, aber ein Schnapserl nehme ich.“

Michael verschwindet in der Hütte und kommt mit einer ganzen Stiege verschiedener Likör- und Schnapssorten wieder zurück. „Die brennt ein guter Freund von mir selbst. Es gibt Zirbenschnaps, Lärchenschnaps, Kamille“ – „Ich nehme einen Lärchenschnaps,“ unterbreche ich, und er schenkt mir ein. Der Lärchenduft steigt mir in die Nase und als ich an dem Glas nippe, ist der Inhalt ganz mild, brennt nicht. „Magst du noch einen?“ fragt Michael. „Oh nein,“ sage ich. „Ich muss schließlich noch über den Sattel drüber,“ und zeige in Richtung der Wand, die noch vor mir liegt. „Ich denke, ich mach dann auch mal weiter,“ ergänze ich und beginne meinen Rucksack zu schultern. „Was bekommst du von mir?“ frage ich noch.

Doch Michael winkt ab. „Du bist eine Weitwanderin. Du zahlst gar nichts. Zünd ein Kerzel für mich an, wenn du in Nizza ankommst,“ meint er und lächelt wieder zufrieden. Ich bedanke mich und laufe leichtfüßig in Richtung meines letzten Anstiegs. Oben auf dem Sattel sehe ich noch einmal den Lugauer, an dem ich heute Morgen schon vorbeigegangen bin. Dahinter ganz klein am Horizont grüßt noch ein letztes Mal der Hochschwab.

Sound des Gesäuses

Ab jetzt geht es bergab und ein letztes Mal ganz leicht Berg an. Dann kann ich schon die Hesshütte sehen. an diesem Mittwoch sind wir nur zwei Übernachtungsgäste auf der Hütte. Neben mir ist auch noch Anna da. Eine junge Frau, vielleicht ein paar Jahre älter als ich. Sie ist ebenfalls allein unterwegs und möchte ein paar umliegende Gipfel erklimmen. Wir verbringen einen guten Abend mit netten Gesprächen und verschwinden schließlich ins Lager, dass wir an diesem Abend ganz für uns haben.

Am nächsten Morgen erwartet uns ein opulentes Frühstück. Viele verschiedene Sorten Wurst und Käse sowie Aufstriche und ein reichhaltiges Müsli-Buffet mit Joghurt türmen sich vor uns auf. Dampfender Kaffee steht vor uns auf dem Tisch. Wir essen genüsslich und verabschieden uns schließlich, denn Anna geht in eine andere Richtung, während ich hinab steige nach Jonsbach. Es ist ganz ruhig an diesem Morgen. Mir begegnen kaum Wanderer. Dafür kann ich die wunderbare Geräuschkulisse des Gesäuses genießen.

Der Name dieses Gebirges klingt nicht nur wie ein Geräusch. Er leitet sich auch direkt von einem solchen ab. Das Gesäuse verdankt seinen Namen dem Rauschen und Sausen der Enns, die den Gebirgszug durchschneidet. Zwischen den steilen Felswänden hallt der Sound des Flusses zurück und erzeugt einen starken Lärm. Abseits des Ennstales ist das Gesäuse allerdings ein sehr ruhiger Ort.

Und noch etwas fällt mir an diesem Morgen auf. Ich habe die 250 Kilometer-Marke überschritten. Wahnsinn! Schon soweit bin ich gekommen. Das ist ein Achtel meiner Strecke. Ich freue mich. Gleichzeitig wächst in mir ein wenig die Unruhe. In zwei Tagen wird Lisa, eine sehr gute Freundin, zu Besuch kommen, um zwei Etappen mit mir zu gehen. Eigentlich haben wir eine Zeltnacht geplant. Doch schon seit Tagen kündigen die Wetterprognosen eine Kaltfront an, die die Steiermark und ausgerechnet auch unsere Region treffen soll.

Kaltfront im Anmarsch

Als ich wieder Netz habe, setze ich mich also an den Wegesrand und recherchiere mögliche Ausweichoptionen. Doch auf der Route gibt es weder eine Hütte, noch ein Gasthaus, das ohne Umplanen und einen zusätzlich Gehtag zu erreichen wäre. Da Lisa allerdings nur zwei Tage Zeit hat, sind wir dringend darauf angewiesen, nach der zweiten Etappe wieder einen Ort mit Bus und Bahn zu erreichen. Durch Zufall entdecke ich eine Almhütte – fast auf halber Strecke und schreibe an die dazugehörige Mailadresse. Dann geht es weiter. Doch anstelle des eigentlich geplanten steilen Wanderweges entscheide ich mich für den gemütlichen, wenn auch langweiligen Forstweg. Irgendwie habe ich heute keine Lust mehr, auf jeden Schritt zu achten und möchte einfach nur vor mich hintapsen.

Immer wieder gibt der Wald den Blick auf den Großen Ödstein frei. Bis hinauf zur Mödlingerhütte bleibt er markanter Begleiter in der Landschaft. Noch eine Weile sitze ich allein auf der Terrasse der Hütte. Immer wieder kommen Radler wahlweise elektrisch oder mit Muskelkraft den Berg heraufgefahren. Ein älterer Herr spricht mich an kurz bevor er wieder die Talfahrt antritt. „Wohin bist du unterwegs?“ fragt er im tiefststeirischen Slang. „Naja nach Rottenmann morgen,“ antworte ich. „Und dann?“ Ich zögere, denn ich weiß, wie wahnsinnig mein Vorhaben zu diesem Zeitpunkt noch klingt. „Naja, ich möchte den Alpenbogen einmal gehen. Seit Wien bin ich zu Fuß unterwegs.“ Ich sehe an seinem Gesichtsausdruck, wie es hinter der Stirn rattert. Kopfschüttelnd beginnt er zu lachen. Offenbar glaubt er, ich will ihn verschaukeln. Noch einmal fragt er, wohin ich unterwegs sei. „Nach Nizza,“ antworte ich jetzt mit Nachdruck. Erneut kopfschüttelnd schaut er in die Ferne, wünscht mir dann aber eine gute Reise und fährt mit seinem E-Bike wieder gen Tal.

Den Abend verbringe ich mit zwei Paaren aus Schwaben im mittleren Alter. Wir sitzen gemeinsam an einem Tisch, essen Linsensuppe mit Knödeln und unterhalten uns über unsere Touren. Eine der beiden Frauen scheint noch stark zu zweifeln, ob sie nach ihrer ersten Etappe überhaupt noch weitergehen möchte. Eigentlich will die Gruppe eine viertägige Tour durch das Gesäuse machen. Aber schon für die erste recht kurze Etappe haben sie doppelt so lange gebraucht als angegeben. Recht früh verschwinden wir alle in einem der Matratzenlager.

Am ersten Zwischenziel

Die Sonnenstrahlen kitzeln mich am nächsten Morgen wach. Heute habe ich mich ausnahmsweise gegen das Hüttenfrühstück und für’s Selbstköcheln entschieden. Zu lang schleppe ich die Frühstücksrationen schon von Berg zu Berg. Rasch verabschiede ich mich, laufe los, bevor ich mich nach der ersten Stunde Fußmarsch auf einer Lichtung niederlasse. Es gibt Porridge mit Nüssen und Apfel. Dazu einen heißen Kaffee. Den brauche ich auch, denn meine Augenringe sitzen tief.

Sonnenaufgang vor der Mödlingerhütte

Auf der Karte habe ich einen kleinen Bachlauf entdeckt, den ich jetzt nach dem Frühstück ansteuere, um meine Töpfe aufzuwaschen. Danach setze ich meinen Weg in Richtung Oberst-Klinke-Hütte fort. Der Weg wird allerdings richtig zäh. Gerade finden Waldarbeiten statt und der Harvester hat den ganzen Wanderweg umgepflückt. Fluchend stolpere ich durch die tiefen Furchen aus Matsch und Stein. Gleichzeitig brennt die Sonne auf mich herab. Kaum ist der Aufstieg geschafft, geht es auf der anderen Seite durch ebenso schlecht gängiges Gelände bergab. Hier liegen noch überall die abgesägten Äste auf den Wanderwegen. An der Klinke-Hütte gönne ich mir eine Kräuterlimonade mit dem passenden Namen „Bergfex“. Am Horizont kann ich den Hohen Dachstein sehen, daneben den Grimming und bei etwas besserer Sicht sollte man von hier aus sogar die Watzmann-Südspitze erspähen können.

Noch einmal checke ich meine Mails. Denn eine Antwort von der Alm im Riednertal habe ich noch immer nicht bekommen. Auch jetzt bleibt mein Posteingang leer. Als nächstes öffne ich erneut meine diversen Wetter-Apps und das Bergwetter des Alpenvereins. Die Prognosen haben sich noch einmal etwas verbessert. Es soll zwar regnen, Gewitter ist aber nicht in Sicht und auch Sturm ist nur für Höhen ab 2.000m zu erwarten. Ich fasse also folgenden Plan: Wenn die Wirte der Alm noch antworten, haben wir einen trockenen Schlafplatz. Schön. Wenn es aber dabei bleibt und die Temperaturen unterhalb des Riednersees einigermaßen passen, dann könnten Lisa und ich dort einen Platz suchen, um das Zelt aufzuschlagen. Am See direkt zu zelten, wäre zu weit oben und Anfang Juni mit Kaltfrontdurchzug deutlich zu kalt und zu stürmisch.

Happy über den Plan und die verbesserte Prognose, breche ich weiter auf ins Tal, laufe vorbei am Schloss Kaiserau und nach einem kurzen Straßenhatscher immer weiter in Richtung Paltental mit einer der ältesten Städte Österreichs, Rottenmann. Als ich das Ortseingangsschild sehe, kann ich ein paar Tränen nicht unterdrücken. Ich bin jetzt genau zwei Wochen unterwegs und habe dieses erste große Zwischenziel erreicht – ganz allein. 300 Kilometer sind geschafft.

Die letzten Schritte zum Gasthaus führen mich an zahlreichen Vorgärten vorbei. Zwischen Zaun und Asphaltkante wächst immer wieder roter Mohn. Ich fühle mich zurückerinnert an den wilden Mohn am Straßenrand, als ich Wien stadtauswärts in Richtung Alpen verlassen habe. Was für ein schöner Zufall.

Den Pausentag morgen will ich nutzen, um ein paar Besorgungen zu machen. Eine neue Gaskartusche muss her und ich brauche dringend einen Sonnenschutz für den Kopf. Beides sollte ich in Liezen, der nächst größeren Stadt, bekommen.

2 Kommentare zu „The Sound of Eisenerz & Gesäuse

  1. Hallo Julia, mit Begeisterung, großer Achtung vor deiner Leistung und mit etwas Neid verfolge ich täglich deine Tour. Es ist echt faszinierend wie du dich so Durchschlagskraft und was du alles erlebst. Besonders um die interessanten Hüttenerlebnisse beneide ich dich. Ich hoffe es werden noch viele tolle Menschen deinen Weg kreuzen. Ich drücke dir die Daumen, dass dein Vorhabeb weiterhin so gut funktioniert wie bisher und du es gesund bis Nizza schaffst. Genieße jetzt erst einmal deine Pause mit deinem Mann. Ich werde ab Samstag versuchen etwas von deinem Wanderfeeling zu erhaschen und mich von Garmisch-Patenkirchen aus nach Meran aufmachen. Liebe Grüße und toi, toi, toi Jens F..

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    1. Vielen Dank für den lieben Kommentar! Es freut mich, dass einige den Blog und die Etappen verfolgen und ich die Erlebnisse teilen kann… Oh, wie toll! Nach Meran komme ich auch.

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