Der Pausentag kommt unverhofft. Ich war mir gar nicht mehr bewusst, dass ich diesen Puffer bei der Buchung der Unterkünfte vor zwei Monaten für dieses Wochenende einkalkuliert hatte. Tatsächlich habe ich meine Schlafplätze bisher eher wenige Tage im Voraus klar gemacht. Aber dieses Wochenende stand, weil Lisa mich besuchen kommt. Seit unserem Bachelorstudium kennen wir uns, sind sehr gut befreundet und jetzt läuft sie sogar zwei Etappen mit, obwohl Fernwandern für Lisa sonst völliges Neuland ist.
Aufgeregt fahre ich mit dem Bus nach Liezen. Dort gibt es ein Sportgeschäft, in dem ich eine neue Gaskartusche kaufen will. Da wir zu zweit sein werden, habe ich Sorge, dass die alte Gaskartusche möglicherweise nicht bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit reicht. Auch ein überteuertes Trekking-Gericht und ein Basecap-Tuch landen in meinem Einkaufskorb, denn ich habe mir in den ersten Wochen ordentlich die Kopfhaut verbrannt. Danach geht es mit dem Bus wieder zurück nach Rottenmann und ich biege ab in die Kirche.




Innehalten
Ich bin kein religiöser Mensch, trotzdem zieht es mich dorthin. Schwer hängt der kalte Weihrauchduft in dem alten Gemäuer. Dieser Geruch erinnert mich an Urlaube in Weißenkirchen in der Wachau. Das eine oder andere Mal waren meine Eltern und ich dort in Gottesdiensten .
Ich kann nicht anders als Demut und auch Dankbarkeit zu empfinden. Einige Minuten vergehen, und ich sitze einfach nur in der Bank, blicke auf den Altar und durch die bunten Glasfenster. Still laufen mir ein paar Tränen über das Gesicht. Zwei Wochen bin ich unterwegs. Zwei Wochen, in denen ich gesund durch die Alpen gekommen bin, ganz allein. In mir macht sich Ruhe breit und als ich mich bereit fühle, stehe ich auf und zünde gegen einen kleinen Obolus eine Kerze an. „Danke!“ flüstere ich. Es fühlt sich in diesem Moment einfach richtig an.
Reunion
Zurück im Gasthaus klingelt Lisa durch. Ihr Auto hat sie schon abgestellt und fährt die letzten Kilometer zum Gasthaus mit der Bahn. Wir fallen uns in die Arme, als sie den kleinen Berg Richtung Gasthaus heraufgelaufen kommt. Wir haben viel zu besprechen und ich bin froh, dass ich nach zwei Wochen endlich ein vertrautes Gesicht wieder sehe. So schön es ist, neue Menschen kennen zu lernen, es bleiben die Gespräche doch auch immer an der Oberfläche, kommen nicht über einen gewissen Punkt hinaus. Häufig laufen sie so: Man stellt sich vor, danach die Fragen – Woher kommst du? Wohin gehst du? Allgemeines Staunen, danach die Frage – Wie kommt man auf so eine Idee? Was kostet das? Wie finanzierst du das und in welchem Beruf kann man sich so lange rausnehmen?
All das muss ich heute nicht beantworten, denn Lisa kennt mich und die Geschichte bis zu diesem Punkt. Gemeinsam gehen wir am Abend auf die Suche nach einer Möglichkeit, etwas zu essen. Das gestaltet sich tatsächlich schwierig. Obwohl Samstag ist, haben die meisten Restaurants geschlossen wegen Ruhetag oder Urlaub. So landen wir in einem Pizza und Döner Imbiss.

Anschließend gehen wir auf dem Zimmer noch einmal die Route für morgen durch. Vormittags soll es regnen, doch wir sind gut ausgerüstet, haben regendichte Kleidung dabei und stellen uns gedanklich schon auf einen nassen Vormittag ein. Für den Nachmittag sagen die Wetterprognosen allerdings eine Besserung voraus. Kein Regen mehr, aber durchaus ein bisschen Wind am Abend. Der Entschluss steht, wir werden uns morgen ein Plätzchen zum kampieren suchen.
Schräge Töne
Am nächsten Morgen lassen wir uns entspannt das Frühstück im Gastraum schmecken. Im Radio läuft ein verschrobener Sender. Mal kommt Schlager, mal Volksmusik, dann Popmusik. Lisa und mich verbindet eine außergewöhnliche Leidenschaft für Musik. Gemeinsam haben wir zu Studienzeiten in einer Band gesungen, treffen uns heute manchmal noch zum jammen und gehen gelegentlich Karaokesingen. In diesem Moment können wir nicht anders, als uns immer wieder in die Augen zu schauen und zu kichern. Zu skurril ist die Musikzusammenstellung.




Schließlich schultern wir unsere Rucksäcke, verlassen das Gasthaus und pünktlich zum Aufbruch beginnt es zu regnen. Ungläubig fragt uns einer der Servicekräfte im Gasthaus, ob wir wirklich jetzt wandern gehen wollen. „Ja, klar! Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur die falsche Kleidung,“ antworte ich.
Ab hier möchte ich das Wort aber gern Lisa überlassen. Eigentlich hatte ich sie nach unseren zwei Etappen nur gefragt, wie sie es gefunden hat. In diesem Moment konnte sie mir keine Antwort geben. Ich hatte schon Sorge, dass sie nie wieder mit mir wandern gehen würde. Doch drei Tage später erreichte mich dann folgender Text, den ich euch, liebe Leserinnen und Leser, nicht vorenthalten möchte.
Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal – die Sicht einer Freundin auf die Reise von Wien nach Nizza
Ich weiß gar nicht mehr, wie lang es her ist, als mir Julia von ihrer außergewöhnlichen Idee erzählte. Wir führen oft deepe Gespräche. Gespräche, die nur für uns bestimmt sind. Geprägt von Vertrauen und ohne Wertung. Genau in so einem Gespräch rückte Julia mit ihrer Idee heraus.
Meine Reaktion? Freude. Pure Freude.
Ich habe ein Feuer in ihren Augen gesehen. Das Fünkchen Leidenschaft, das so wichtig ist, wenn man Pläne schmiedet, sich Ziele setzt und fest daran glaubt, sie erreichen zu können. Wieso sollte ich also anders reagieren? Julia hat meinen Support und ich war froh, sie von Beginn an unterstützen zu dürfen. Nicht, was die Vorbereitung und das Knowhow über Outdoor-Dinge betrifft. Das geht bei mir gegen Null. Vielmehr geht es um Rückendeckung, Mut machen und darum, einfach nur für sie da zu sein.

Um auch auf ihrer Reise Support zu haben, fragte mich Julia, ob ich mir vorstellen kann, sie ein Stück des Weges zu begleiten. Ohne zu überlegen habe ich natürlich JA gesagt. „Welch eine Ehre, Teil der wohl bedeutendsten Reise eines anderen Menschen zu sein“ waren meine Gedanken. Wir suchten gemeinsam Datum und Etappen aus, bei denen ich dabei sein kann. Julia hat sich wie eine Mutter darum gekümmert, dass wir Schlafplätze haben und auf ihre Packliste konnte ich mich zu 100% verlassen. Da ich auch keinen Rucksack für so eine Tour besitze, half sie mir auch hier aus. Ich durfte ihren „alten“ Rucksack verwenden.
Die Zeit schritt voran und schließlich waren es nur noch ein paar Wochen, bis Julia startete. Wir haben uns noch einmal getroffen, um uns zu verabschieden. An diesem Abend fragte ich sie, ob sie schon aufgeregt sei, doch in ihr war die pure Freude über ein einmaliges Ereignis. Ich freute mich weiter für sie. Um ehrlich zu sein: An ihrer Stelle wäre mir der Allerwerteste auf Grundeis gegangen. Immer wieder hört man von Unfällen in den Alpen. Es könnte also auch Julia treffen.
Doch auch hier hat sie sich so gut wie möglich ausgestattet. Vorbereitung ist alles.
Nun ging es los. Julia startete in Wien und ich verfolgte jeden ihrer Schritte auf Instagram. Kontakt hatten wir in den ersten zwei Wochen ihrer Reise wenig. Doch das sollte sich schnell ändern, da ich sie bald sehen würde. Am 7. Juli ging es für mich also los nach Rottenmann, von wo aus wir am nächsten Tag starteten. Ich möchte nicht schreiben, wie die beiden Etappen verliefen. Das könnt ihr alles schon nachlesen. Ich möchte euch vielmehr meine persönlichen Eindrücke und Gedanken teilen, um euch zu inspirieren, um Mut zu machen und um damit mein ganz persönliches Danke an Julia zu sagen.
Aufstieg in die Rottenmanner Tauern
Und hier geht es los: Vorbereitung ist alles. Ich bin so dankbar, dass Julia die Packliste hatte und ich zumindest in diesem Punkt vorbereitet war. Der Regen auf der ersten Etappe konnte uns einfach nichts anhaben. Wir trabten den Berg hinauf – höher, weiter, noch höher und wieder weiter.




Die Laune und die Motivation gleichbleibend phänomenal. Ein Plätzchen für das Zelt war auch schnell gefunden und das Essen war stärkend und tat gut. Selbst der aufkommende Sturm vermasselte unsere Laune nicht. Wir waren froh, das Erlebnis gemeinsam zu haben und wussten, dass uns zusammen nichts passieren wird. Schlafen konnte ich trotzdem nicht gut. Immer wieder kreiselten meine Gedanken, ob das Wetter am nächsten Tag tatsächlich besser werden würde:

„Stehe ich das noch einen Tag durch? Bergsteigen mit diesem Regen auf einer Etappe, die noch viel anspruchsvoller ist als die Erste?“. Mit diesem Gedanken schlief ich irgendwann ein.






Gipfel und Täler zur Planneralm
Am nächsten Tag war alle Sorge vergebens gewesen, denn die Alpen zeigten ihr schönstes Gesicht. Nach der Stärkung am See erklommen wir frohen Mutes auch schnell den ersten Gipfel.







Besser hätte es nicht laufen können. Ich war so happy, in diesem Moment sein zu dürfen:
Zusammen mit Julia bei wunderschönem Wetter eine Aussicht zu genießen, die nicht schöner gemalt hätte sein können. Dieses Hoch hielt noch lange auf dem Kammweg an, der uns zum zweiten Gipfel führen sollte. Auf dem Gipfel angekommen, war ich wieder glücklich. Ich fühlte mich, als könne mir nichts und niemand etwas anhaben, weil ich es geschafft habe, zwei Gipfel zu erklimmen. In diesem Moment hörte ich eine Stimme: „Wir müssen uns jetzt ranhalten und gleich wieder los. Haben noch bisschen was vor uns und sind nicht ganz im Zeitplan.“
Da war er wieder – der Plan. Ein Plan, der, wie Julia mir sagte, auch oft über Bord geworfen werden muss auf so einer langen Reise. Das hat sie schnell gelernt. Doch dieser hier war anders. Nicht pünktlich ankommen heißt unter Umständen noch eine Nacht im Zelt schlafen und kein Essen haben. Diese Vorstellung hatte ich zumindest im Kopf – also nichts wie ran an den Abstieg.





Als sicherheitsbedachter und sich nie verletzender Mensch stieg ich jeden Schritt mit Bedacht ab.
Julia voraus. Weit voraus. Mit einer Leichtigkeit hüpfte sie fast den Berg hinunter. Ich bewunderte sie. Gleichzeitig drehte sich mein Gedankenkarussell immer weiter: „Ich blockiere Julia. Es ist nicht gut, dabei zu sein. Ich bremse sie nur. Wir kommen ohnehin zu spät – viel zu spät an“.
Schritt für Schritt und Meter für Meter weiter runter drehte sich das Karussell schneller. Es zermürbte mich fast. Hinzu kamen Schmerzen in den Beinen, die mich innerlich bei jedem Schritt leicht schreien ließen. Schmerzen in den Knien, so wie bei den meisten Menschen blieben glücklicherweise aus.

Nach einem gefühlt endlosen Abstieg haben wir endlich eine Rast eingelegt. Mein Körper konnte sich also etwas erholen. Auch Sonnencreme haben wir noch einmal frisch aufgetragen. Julia ermutigte mich und sagte mir, ich könne schon jetzt stolz auf mich sein. Ihre Worte erreichten in diesem Moment allerdings nur mein Ohr und nicht meinen Kopf. Wir gingen schließlich weiter und schon auf den ersten Metern wusste ich: Das schaffe ich nicht.
Schritt für Schritt
Es ist schlicht und ergreifend verrückt, noch einmal so einen Berg hinaufzukraxeln, um ihn dann wieder runterzugehen. Also sprachen Julia und ich darüber, ob ich mich von einem Taxi abholen lasse. Wir sprachen offen und ehrlich und ich bin dankbar für dieses Gespräch! Julia hat mich daran erinnert, wie hart ich normalerweise kämpfe. Sie hat mich aus dem Tal geholt und mit einem Mal wusste ich auch:
„Lisa, ja, du machst es für Julia, um sie einen Hauch des langen Weges zu begleiten und du hast sie schon gut supported. Jetzt unterstützt Julia dich.“ Sie grub den Gedanken aus, dass es vielleicht meine ganz eigene Challenge ist. Und eins ist gewiss: Ich liebe Challenges!

Neue Motivation, neues Hoch – obwohl wir uns geografisch betrachtet noch im Tal befanden. Also weiter „Schritt für Schritt“ war das Motto der gesamten Etappe. „Schritt für Schritt“ wie der Straßenkehrer bei Momo, sagte ich zu Julia und empfahl ihr das Buch. Da 500 Höhenmeter sehr lang und Wege auch richtig mies sein können, befand ich mich ab der Hälfte des letzten Aufstiegs wieder in einem Tief. Ich bin ständig stehen geblieben, weil alles schmerzte, zeitweise liefen verzweifelte Tränen. Endlich sah ich ein Schild. Dort oben an dem Wegweiser sollte dann der Aufstieg geschafft sein – so Julia. Ich weiß bis heute nicht, ob sie mich damit motivieren wollte oder ob es ihr selbst nicht bewusst war, dass wir an diesem Tag noch ein drittes Gipfelkreuz sehen würden. So sehr wie ich den Weg, die Etappe und die Sonne, die auf meine Haut prasselte, hasste, so sehr hat mich tatsächlich die Erkenntnis, dass wir bis zum Kreuz müssen, motiviert.



Ein Gipfel ist schließlich besonders – das Schild ist nur ein Wegweiser. Natürlich motiviert der Gipfel mehr.
Alle guten Dinge sind 3
Oben (am dritten Gipfelkreuz) angekommen, wusste ich: „Nur noch runter. Dann haben wir es geschafft“. Warum denke ich eigentlich „nur“? Ich stellte schnell fest, dass es kein „nur“ in den Alpen gibt. Der Weg war sehr schmal. Zwei Füße passten nicht nebeneinander. Links neben uns führte der Berg steil nach oben, rechts ging es genauso steil bergab. Ich setzte wieder jeden Schritt mit Bedacht. Natürlich verzögerte das wieder alles

Kopfgrenzen
Als wir wieder auf einem besseren Weg waren, sagte Julia in unserer Unterkunft Bescheid, dass es später wird und kümmerte sich darum, dass wir auch noch etwas warmes zu Essen bekommen. Es ist rührend, denn ich war zu nichts mehr in der Lage. Außer eine Gefühlslage, die hatte ich: „Ich bin ein Versager. Julia geht viel schneller. Und ich? Ich kann es nicht.“ Dieser Satz begleitete mich auf 1000 Metern Abstieg. Gleichzeitig verurteilte ich mich für diesen Gedanken.
Wofür beschäftige ich mich so viel mit Persönlichkeitsentwicklung, wenn ich dann bei diesem Gedanken lande? Hab ich mich denn gar nicht weiterentwickelt?



Irgendwann sind wir unten angekommen und wir trafen nach dem Höllenabstieg per Anhalter einen Engel, der uns bis zur Unterkunft gefahren hat. Selten war ich so dankbar wie in diesem Moment. Habe ich mich hier auch wie ein Versager gefühlt, weil wir die letzten Meter gefahren sind? Nein. Warum? Weil ich zu diesem Moment schon 1400 m bergauf gegangen bin und 2000 Meter Abstieg hinter mir hatte. Es waren nur noch 2,5 km geradeaus zu gehen und diesen Abschnitt war ich tatsächlich nicht mehr in der Lage zu laufen. Dafür waren die Beine viel zu müde und die Füße schmerzten zu sehr, als das ich noch einen Meter hätte gehen können.
Nun, am Ende des Tages wollte Julia wissen, wie ich mich fühle, nachdem ich diese Etappe geschafft habe. Diese Frage konnte ich ihr nicht beantworten. Zu frisch waren all die Eindrücke. Jetzt, mit etwas Abstand kann ich dir, liebe Julia und euch, liebe Leser sagen, dass ich mächtig stolz auf mich bin und mit geschwollener Brust in die Welt hinausposaune, dass ich ohne Vorbereitung nur mit meiner Willenskraft eine der anspruchsvollsten Etappen auf Julias Reise gelaufen bin. Das Ganze mit einer Freundin, mit der ich seit dem Bachelorstudium durch persönliche Höhen und Tiefen gehe. Ich bin glücklich, weil ich für Julia da sein konnte und ich bin glücklich, dass Julia auch für mich da war. Beim Schreiben dieser Zeilen treibt es mir wieder etwas Wasser in die Augen, weil ich Julia bewundere. Ich bewundere sie für ihren Mut, ihre Ausdauer und ihre Willenskraft. Du bist stark – sei dir dessen bewusst. Du schaffst das! Das ist es, was ich dir mitgebe.



Das, was ich euch, Julias Followern weitergebe, sind zwei Erkenntnisse aus dieser Reise:
Mit dem Spruch „Grenzen setzt du dir nur in deinem Kopf“ habe ich mich schon viel beschäftigt.
Doch ich habe ihn erst verinnerlicht, als ich meine Grenze kennengelernt habe – als ich meine persönliche Grenze im Kopf überschritten habe. Niemals hätte ich auf der Planneralm gedacht, dass mein Körper in der Lage ist, noch einmal 500 Höhenmeter zu gehen und 1000 Höhenmeter wieder hinab zu steigen. Er konnte es.

Obwohl wir reflektiert sind und uns weiterentwickeln wollen, dürfen wir auch mal schlechte Dinge über uns selbst denken. Das passiert in extremen Situationen einfach. Vielmehr ist es wichtig, zu hinterfragen, warum man in dem Moment so gedacht hat. „Ich bin ein Versager“ waren meine Gedanken. Ich bin kein Versager. Das weiß ich jetzt. Dieser Gedanke kam durch den ungewollten Vergleich zu Julia. Doch wie soll ich mich – die zum ersten Mal in den Alpen bergsteigen geht – mitbjemandem vergleichen, der schon von München nach Venedig gelaufen ist, und schon 14 Tage auf den Beinen ist? Der Vergleich hinkt. Vergleichen kann ich mich nur mit mir selbst. Auch das wusste ich schon vorher. Bewusst ist es mir nach dieser Erfahrung geworden.
